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Bureau Veritas bringt erste Ammoniak-Notation heraus

Bureau Veritas (BV) hat eine Ammonia-Prepared Notation veröffentlicht und eine Rule Note für Ammoniak als Schiffskraftstoff entwickelt. Ammonia-Prepared ist für Neubauten anwendbar und bescheinigt, dass ein Schiff so konstruiert und gebaut wurde, dass es zu einem späteren Zeitpunkt auf die Verwendung von Ammoniak als Brennstoff umgerüstet werden kann. Die Notation zielt auf die Räume und strukturellen Komponenten ab, die zukünftige Ammoniak-Treibstofftanks, TreibstoffHandling-Ausrüstung und Ammoniak-Dampfbehandlungsanlagen aufnehmen werden. Ammonia-Prepared deckt auch spezifische Anforderungen für die Umrüstung von Motoren und Kesseln von der Verwendung von Heizöl, LNG oder mehreren Brennstoffen auf Ammoniak ab. Die Notation wurde in Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen entwickelt, darunter Schiffseigner, Ausrüstungshersteller, Konstrukteure und Werften, die auf unserem Fachwissen über die gesamte Wertschöpfungskette aufbauen.

Ammonia-Prepared ist ein Vorspiel zu einer vollständigen Rule Note zu Ammoniak als Brennstoff: NR 671. Sie wird in erster Linie die Sicherheitsaspekte des Managements von Ammoniak in Lagertanks, Brennstoffleitungssystemen und beim Bunkern betreffen.

Mit der Notation und den Guidelines wolle man dazu beitragen, die Herausforderungen beim Einsatz von Ammoniak in der Schifffahrtsindustrie zu meistern, so BV. Zu den Herausforderungen zählen die geringere Energiedichte von Ammoniak im Vergleich zu anderen Treibstoffen (etwa die Hälfte von LNG und etwa ein Drittel von Heizöl) sowie seine vergleichsweise schlechten Verbrennungseigenschaften. Die Toxizität des Stoffs erfordert strenge Maßnahmen zum Schutz von Besatzung und Passagieren vor Exposition. Bureau Veritas hat dem französischen Tankspezialisten GTT kürzlich eine grundsätzliche Zulassung für Ammoniak in Bezug auf das Containment in MARK III Membrantanks erteilt.

Laurent Leblanc, Senior Vice President Technical & Operations, BV: »Ammoniak gilt als ein Schlüsselkraftstoff auf dem Weg zu den Treibhausgas- und Kohlenstoffreduktionszielen der IMO für 2030 und 2050. Wir arbeiten daran, seine sichere Entwicklung voranzutreiben und sind derzeit an gemeinsamen Industrieprojekten beteiligt, um die Risiken von Ammoniak zu bewerten. Die Veröffentlichung dieser neuen Notationen ist ein wichtiger Schritt, um Schiffseigner, Konstrukteure, Werften und Charterer auf ihrem Weg zur Nachhaltigkeit voranzubringen und ihre zukünftigen Investitionen zu unterstützen.« Zukünftige Regeln von Bureau Veritas im Jahr 2021 sollen Methanol, Ammoniak und Wasserstoff als Schiffskraftstoffe adressieren.

Quelle: Hansa International Maritime Journal