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Shell veröffentlicht Prognose für weltweiten LNG-Markt

Im Jahr 2016 erreichte die weltweite Nachfrage nach LNG (Liquefied Natural Gas) 265 Millionen Tonnen (MT). Diese Menge reicht aus, um rund 500 Millionen Wohnungen mit Energie zu versorgen. In den 265 MT ist ein Anstieg des LNG Importsaldos von 17 MT enthalten.

Im Jahr 2016 erreichte die weltweite Nachfrage nach LNG (Liquefied Natural Gas) 265 Millionen Tonnen (MT). Diese Menge reicht aus, um rund 500 Millionen Wohnungen mit Energie zu versorgen. In den 265 MT ist ein Anstieg des LNG Importsaldos von 17 MT enthalten.

Von vielen Experten wurde erwartet, dass der starke Zuwachs beim LNG-Angebot die zusätzliche Nachfrage in 2016 übersteigen würde. Stattdessen haben sich beide die Waage gehalten. Die stärkere Nachfrage in Asien und im Mittleren Osten hat das erhöhte Angebot aus Australien absorbiert, so Shell in der ersten veröffentlichten „LNG-Prognose“.

“Der globale LNG-Handel zeigte auch in 2016 wieder seine Anpassungsfähigkeit – sowohl bei unerwarteten nationalen und regionalen Engpässen bei der Gasversorgung wie auch zur Deckung zusätzlicher Nachfrage“, so Maarten Wetselaar, Integrated Gas and New Energies Director von Shell.

„Das Wachstum der LNG-Nachfrage dürfte zwischen 2015 und 2030 zwischen vier und fünf Prozent pro Jahr liegen und damit doppelt so schnell steigen wie die Nachfrage nach Erdgas.“

China und Indien – die auch zukünftig als wesentliche Treiber hinter dem Nachfragewachstum stehen dürften – waren die beiden Käufer mit dem höchsten Wachstum. Insgesamt haben sie ihre Importe in 2016 um 11,9 MT gesteigert. Das befeuerte die LNG Importe nach China auf insgesamt 27 MT, die von Indien auf 20 MT.

Die globale LNG Nachfrage wuchs auch durch den Auftritt von sechs neuen Importländern seit 2015: Kolumbien, Ägypten, Jamaika, Jordanien, Pakistan und Polen. Damit stieg die Anzahl der LNG importierenden Länder auf 35, nach etwa 10 zu Anfang des Jahrhunderts.

Ägypten, Jordanien und Pakistan gehörten 2016 zu den weltweit am schnellsten wachsenden LNG-Importeuren. Sie haben Engpässe in der lokalen Gasversorgung mit LNG ausgeglichen und insgesamt 13,9 MT LNG importiert.

Der größte Anteil des Exportwachstums von LNG kam aus Australien. Hier nahmen die Exporte um 15 Millionen Tonnen auf 44,3 MT zu. Auch für die USA, von wo 2,9 MT vom Sabine Pass Terminal in Louisana exportiert wurden, war es ein bemerkenswertes Jahr.

Die Preise für LNG dürften auch weiterhin von mehreren Faktoren abhängen, wie dem Ölpreis, dem weltweiten Angebot, der Dynamik der Nachfrage und den Kosten für die Infrastruktur. Zusätzlich hat das Wachstum im Handel mit LNG auch dazu beigetragen, Angebotsengpässe in einzelnen nationalen Märkten abzufedern.

Der LNG-Handel verändert sich auch dahin, den Bedürfnissen der Abnehmer nach kurzfristigen Verträgen und kleineren Volumen mit einem größeren Grad von Flexibilität zu entsprechen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass einige der neuen Nachfrager höhere Kreditrisiken als die etablierten Geschäftspartner aufweisen.

Während sich die Industrie flexibel bei der Entwicklung neuer Nachfrage nach LNG zeigt, ist auf der Angebotsseite ein Rückgang für finale Investitionsentscheidungen in neue Anlagen festzustellen.

Shell glaubt, dass zusätzliche Investitionsentscheidungen erforderlich sind, um der wachsenden Nachfrage gerecht werden zu können, die nach 2020 insbesondere aus Asien kommen wird.

So hat die chinesische Regierung vorgegeben, dass Erdgas bis 2030 einen Anteil von 15 Prozent im heimischen Energiemix haben soll. 2015 waren es noch fünf Prozent. Gleichzeitig erwarten Experten, dass sich Südostasien bis 2035 zu einem Netto-Importeur von LNG entwickelt, was einer bemerkenswerten Transformation entspricht, insofern als Länder wie Malaysia und Indonesien derzeit zu den größten LNG Exporteuren in der Welt gehören.

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